Die Magie der Drei-Akt-Struktur: Ein Leitfaden für Autoren

Oktober 19, 2020
Posted in Storytelling
Oktober 19, 2020 Anja Segschneider

Beim Storytelling ist eine gut durchdachte Struktur oft der Schlüssel zu fesselnden Geschichten. Eines der beliebtesten Modelle für diesen Zweck ist die Drei-Akt-Struktur. In ihrer heutigen Form von Syd Field in seinem Buch “Screenplay” vorgestellt, hat sie sich als unverzichtbares Werkzeug für Drehbuchautoren und Schriftsteller etabliert. Hier die wichtigsten Erkenntnisse aus meinem Beitrag bei Blog für Autoren kurz zusammengefasst.

Einleitung: Der Grundstein der Geschichte

Der erste Akt, auch als Setup bekannt, legt den Grundstein für die gesamte Geschichte. Hier werden die Hauptfiguren vorgestellt, ihre Welt umrissen und die entscheidenden Charaktereigenschaften, Schwächen sowie Hintergründe beleuchtet. Ein wichtiges Element dieses Akts ist der “Inciting Incident”, der das Abenteuer in Gang setzt und den Protagonisten vor die erste große Herausforderung stellt.

Konfrontation: Der Kern des Konflikts

Der zweite Akt bringt den zentralen Konflikt zum Vorschein, der das Herzstück der Geschichte bildet. Mit dem “Midpoint” erfährt die Handlung eine Wendung, die oft mit einem Einstellungswandel des Protagonisten einhergeht. Dieser Teil der Geschichte ist entscheidend, da er nicht nur den Höhepunkt der Spannung darstellt, sondern auch die Entwicklung des Protagonisten vorantreibt. Doch Vorsicht vor dem “Second Act Sag”, einem häufigen Fallstrick, der Autoren dazu verleitet, diesen Teil mit Füllmaterial zu strecken.

Auflösung: Das befriedigende Ende

Im dritten und letzten Akt findet die Geschichte ihren Höhepunkt und schließlich ihre Auflösung. Der Protagonist hat alle notwendigen Fähigkeiten und Informationen erlangt, um die Konflikte zu überwinden und die Geschichte zu einem befriedigenden Abschluss zu bringen.

Ist die Drei-Akt-Struktur ein Muss?

Während die Drei-Akt-Struktur eine beliebte und bewährte Methode ist, um Geschichten zu strukturieren, ist sie keineswegs die einzige Möglichkeit. Es gibt zahlreiche andere Modelle, wie die Fünf-Akt-Struktur Shakespeares, die ebenfalls effektiv sein können. Wichtig ist, dass eine Geschichte sich organisch und logisch entwickelt. Dennoch bietet die Drei-Akt-Struktur, insbesondere für Schreibanfänger, einen hervorragenden Ausgangspunkt, um mit dem Geschichtenerzählen zu experimentieren.

Für alle, die tiefer in das Thema eintauchen möchten, empfiehlt sich der Besuch des Blog für Autoren, wo diese Konzepte ausführlicher behandelt werden. Die Drei-Akt-Struktur mag nicht für jedes Projekt geeignet sein, aber ihr Potenzial, eine Geschichte zu strukturieren und zu beleben, ist unbestreitbar.

Anja Segschneider

Journalistin, PR & Marketing-Pro, promovierte Juristin, Medienwissenschaftlerin und Online-Expertin. Schwerpunkte: Life Sciences, Recht, KI, Steuerung neuer Technologien.